Plastikabfall, der in die Meere gelangt, ist eine immense Bedrohung für die Tier- und Pflanzenwelt. Laut Angaben des WWF Deutschlands bestehen etwa drei Viertel des Mülls im Meer aus Plastik. Jährlich landen weltweit 4,8 – 12,7 Millionen Tonnen Plastik in den Meeren. Doch vieles davon ist für uns zunächst unsichtbar. Nur 15 Prozent des Meeresmülls treibt sichtbar an der Wasseroberfläche, 70 Prozent liegt auf dem Meeresgrund und weitere 15 Prozent gelangen schließlich an unsere Küsten und Strände (NABU-Broschüre: Müllkippe Meer). Allein der ISTS hat 2021 am Westerländer Strand 430 Tonnen Müll eingesammelt.
Plastik wohin man schaut
Plastikmüll ist eine Bedrohung für den Lebensraum Nordsee. Neben der Gefahr für Tiere, sich in im Meer herumtreibenden Plastikverpackungen oder Fischernetzen zu verheddern und zu ersticken, können Meereslebewesen Plastik für Nahrung halten und es verschlucken.
Oft verstopft der Plastikmüll den Verdauungsapparat der Tiere, wodurch sie verhungern oder sich innere Verletzungen zuziehen. Jährlich sterben bis zu 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel an den Folgen der Plastikvermüllung der Meere. Eine weitere Gefahr: Bei der Zersetzung von Kunststoffen lösen sich giftige und hormonelle Inhaltsstoffe, wie Weichmacher und Bisphenol A, diese werden von Meeresorganismen aufgenommen. In Konsequenz landen die schädlichen Inhaltsstoffe und Mikroplastiken über die Nahrungskette auch auf unserem Teller (NABU).
Die lange Haltbarkeit von Kunststoff stellt bei der Entsorgung das größte Problem dar. Durch die Einwirkung von Salzwasser, Wellen und Sonneneinstrahlung wird Kunststoff irgendwann in kleinste Partikel zerrieben. So entsteht Mikroplastik. Aber auch durch die Verwendung von Reinigungs- und Pflegeprodukten oder durch das Waschen von Kunstfaser-Textilien, gelangen schädliche Mikroplastikpartikel über Flüsse in die Meere, da diese von den Klärwerken nicht vollständig gefiltert werden können.
WIE KOMMT PLASTIK INS MEER? | Durch seebasierte Plastikmülleinträge z.B. durch die Schifffahrt, die Fischerei oder die Offshore-Industrie. Ein großes Problem dabei sind verlorene oder über Bord geworfene Fischernetze und Dolly Ropes (Plastikfäden, die der Verstärkung von Grundschleppnetzen dienen). Ca. 80 % besteht aus landbasierten Plastikmülleinträgen ins Meer. So z.B. Müll, der achtlos in der Natur zurückgelassen wird, unsachgemäß entsorgter Hausmüll, Einträge industrieller Abfälle und aus Freizeit- und Tourismusaktivitäten. Auch gelangt Müll aus Städten und anderswo durch Wind und Regen über Bäche und Flüsse bis zum Meer. (EUCC-D)
Welchen Müll findet man an Sylter Stränden und am Watt?
-Plastikflaschen und -deckel
-Plastikverpackungen und Plastiktüten
-Kippen
-Fischernetze und Seile
-Luftballons mit Plastikschnüren
-Styropor/Paraffin
-Kanister/Gummistiefel/Handschuhe
-Kleine Plastikstücke/Wattestäbchen
-Hundekotbeutel/Corona-Masken
-kleinerer Verpackungsmüll z.B. von Süßigkeiten oder Taschentuchverpackungen
Unsere Maßnahmen für saubere Strände
- täglich 15 km Strandreinigung mit zwei modernen Strandreinigungsmaschinen
- regelgerechte Entsorgung des Abfalls
- Recyclingstation für richtige Mülltrennung am Strand
- Ausgabe von 10.000 Strandaschenbechern pro Jahr
- Aktive Aufklärungsarbeit zur Sensibilisierung der Strandgäste
Bitte aufheben! Du liebst es, an den schönen Sylter Stränden zu toben und in der Nordsee zu baden? Dann hilf mit, dass kein Plastikmüll im Meer landet! Bitte lass keinen Müll zurück und hebe Plastikteile auf, wenn Du sie entdeckst. Tipp: In unseren Tourist-Informationen erhalten Sie kostenfreie Müllsammelkits!
Sylter Beach Clean Ups
Regelmäßig finden auf Sylt Clean-Up-Aktionen an den Stränden statt. Weitere Termine folgen.
Beach Clean Up mit der Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V., den Sylter Werkstätten, Listlandeigentümer und der Gemeinde List
Die Sylter Werkstätten, die Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V., die Gemeinde List und die Listlandeigentümer laden Sie herzlich ein, gemeinsam das Projekt „Heimatliebe Sylt – Plastikinsel nein Danke!“ zu unterstützen und die neue Saison 2024 mit einer Reinigungsaktion im Naturschutzgebiet Ellenbogen zu beginnen.
Samstag, 23. März 2024
ab 10.00 Uhr – Treffpunkt am Kite Parkplatz
Beach Clean Up vom Surf Club Sylt e.V.
Am 24. März 2024 findet der jährliche Beach Clean Up des Surf Club Sylt e.V. (SCS) statt. Seit 14 Jahren engagiert sich der Verein weltweit für den Küsten- und Inselschutz. Treffpunkte für die Aktion sind um 11.00 Uhr an verschiedenen Standorten auf Sylt. Zum Abschluss trifft man sich um 15.00 Uhr beim Clubhaus des SCS am Brandenburger Strand. Bitte bringen Sie Löffel und Schale mit, wenn möglich.
Sonntag, 24. März 2024
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„Sylt räumt auf“
Mit diesem Projekt möchte Bye Bye Plastik alle Bewohner und Besucher auf Sylt mit dem Motto „Every Day is Clean Up day“ ermutigen bei jedem Spaziergang einen Beutel dabei zu haben und unerwünschten Müll aufzusammeln. Mit einer App sollen dann Datum, Standort und zurückgelegte Strecke des privaten Cleanups erfasst werden und so „Sylts Cleanup Held des Jahres 2024“ ermittelt werden.
Coastal Clean Up Day 2024
Im September findet jährlich eine große Sammelaktion an den Sylter Stränden statt.
Im Rahmen des „International Coastal Clean Up Days“ findet immer am dritten Samstag im September auf Sylt eine gemeinsame Müllsammelaktion an zahlreichen Stränden der Insel statt. Viele Sylter Naturschutzorganisationen, Initiativen, Vereine und Institutionen beteiligen sich daran.
Treffpunkte im Norden: Lister Weststrand (Parkplatz Strandhalle) & am Parkplatz Klappholttal
Treffpunkte im Süden: Arche Wattenmeer in Hörnum & zwischen Hörnum und Rantum am Parkplatz K4
Samstag, 21. September 2024
Befreiungsaktion Tinnumburg
Tinnumburg Befreiungsaktion
Das Tinnumer Denkmal wächst mehr und mehr zu. Um das zu verhindern, findet jährlich eine Befreiungsaktion statt. Im Anschluss wird sich gemeinsam bei einer leckeren Suppe aufgewärmt.
Samstag, 17. Februar 2024 ab 10.00 Uhr an der Tinnumburg
#inyourface Fotoausstellung
Vernissage auf der Kurpromenade mit interaktiven Elementen, wie einem Instagram Face Filter und spannendem Mikroplastik-Quiz.
Die Ausstellung der Portraitserie “In Your Face” vom 22.03. – 16.04.2022 machte auf die Auswirkungen von Mikroplastik, der Verschmutzung unserer Ozeane und das Konsumverhalten der Menschen aufmerksam.
Mit einer symbolischen Schönheitsmaske aus Mikroplastikteilchen und blutender Nase setzten namhafte Gesichter ein öffentliches Statement. Zwölf Flaggen und Banner mit Zitaten der Protagonisten machten zur Frage ”Was bedeutet Dir der Ozean?“.
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Was Sie gegen Meeresmüll tun können
Reduzieren Sie Ihren Plastikverbrauch!
Tägliche Strandreinigungen und regelmäßige Beach Clean Up-Aktionen bekämpfen die sichtbaren Auswirkungen in der Natur, die unsere Wegwerfgesellschaft und unser Konsumverhalten hinterlassen. Doch besser wäre es, der Plastikmüll würde gar nicht erst entstehen. Daher heißt die goldene Regel: Vermeiden – reduzieren – wiederverwerten! Bitte achten Sie beim Kauf von Produkten auf Qualität, Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit.
Auf nachhaltige Produktverpackungen achten und statt Plastiktüten eigene Einkaufsbeutel verwenden.
Statt To Go-Becher Recup oder eigenen Thermobecher verwenden.
Nehmen Sie sich eine wiederverwendbare Trinkflasche mit.
Hundekotbeutel für den Hund und Strandaschenbecher für Kippen bekommen Sie gratis an den Strand-Übergangshäuschen.
Beach Clean Up-Aktionen unterstützen. Termine finden Sie im insularen Veranstaltungskalender.
Biologisch abbaubare Reinigungs- und Waschmittel schützen nachhaltig die Natur.
Greifen Sie auf die große Auswahl von Kosmetik- und Hygieneartikeln ohne Mikroplastik zurück.
Bevorzugen Sie Textilien aus natürlichen Fasern.