Wer liebt sie nicht, die farbenfrohen und lebendigen Wildblumenwiesen, in denen es so wunderbar summt und zirpt? Blühende Flächen, in denen alles wild und bunt erstrahlt, Hummeln von Blüte zu Blüte schwirren, Schmetterlinge flattern und Vögel auf der Suche nach Nahrung und Unterschlupf umherhüpfen.

Doch wissen Sie auch, dass das farbenfrohe Blütenmeer überlebenswichtig ist für eine Vielzahl von Insekten und Vögeln?

Warum sind Blühwiesen wichtig?
Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten sind unersetzlich. Doch leider finden sie immer weniger Nahrung, geschweige denn den passenden Lebensraum. In Deutschland sind 584 Wildbienenarten nachgewiesen. 39 Arten sind bereits ausgestorben. Die Hälfte aller Bienenarten in Deutschland sind gefährdet (Stiftung für Mensch und Umwelt, Wir tun was für Bienen). Die Blühwiese kann als Rettungsinsel für Bienen und viele andere Insekten fungieren, denn der Nektar und die Pollen der Blühpflanzen stellen für Insekten eine lebensnotwendige Nahrungsquelle dar. Je größer die Vielfalt an heimischen Blühpflanzen, Wildkräutern und Gräsern ist, desto mehr Arten fühlen sich dort wohl und finden Nahrung.

Aber auch für unsere Pflanzenvielfalt sind die Blühwiesen von großer Bedeutung: Pflanzen produzieren Pollen für die eigene Vermehrung. Ziel ist es, möglichst viele Pollen auf die Narben (weiblichen) der gleichen Pflanzenart zu verteilen. Hier kommen die Bienen ins Spiel. Sie sind als Bestäuber großartige Pollentransporteure für die Pflanzen. Die Blühwiese ist ein echtes Paradies für unsere Insekten und Vögel, aber auch für unsere heimischen Pflanzen.

„Naturschutzgebiet“ im eigenen Garten
Nachdem ich letztes Jahr auf einem Feld in der Nähe meines Zuhauses eine Blühwiese entdeckt habe, war ich hin und weg und wusste, so ein buntes und lebendiges Insektenparadies möchte ich auch in meinem Garten. Noch besteht die abgesteckte Wiese zwar aus brauner Erde und ist wenig ansehnlich. Doch in Zukunft sollen hier verschiedene Wildblumen und Kräuter wachsen und zahlreichen Insekten sowie Kleintieren ein Zuhause bieten. Im Mai habe ich begonnen, ein kleines Stück Wiese von Gras zu befreien und umzugraben, denn Wildblumen lieben nährstoffarme Böden. Damit meine Wiese im Sommer blüht, habe ich Ende Mai ausgesät. Entschieden habe ich mich auf meiner Blühwiese beispielsweise für Klatsch-Mohn, Nelkenleimkraut, Phacelia und Verbene.

Bienen, Schmetterlinge und Co fühlen sich besonders wohl, wenn bei der Auswahl des Saatguts folgende Dinge beachten werden:

– Heimische Pflanzen auswählen (exotische Pflanzen verdrängen unsere heimische Vegetation.)
– Wildblumen nutzen
– Wählen Sie unbedingt ungefüllte Blüten aus, denn ansonsten enthalten die Blüten keine Pollen und keinen Nektar, da die Bestäuber nicht zum Nektargrund vordringen können.

So ist ein Besuch von Bienen und Schmetterlingen garantiert! Positiver Nebeneffekt: Es lässt den Garten farbenfroh und lebendig erstrahlen.

Sommerliche Wiese auf sylt
Blumenwiese, (C) Pauline Villwock, Instagram paulinemariechen

Helfen auch Sie mit beim Artenschutz und geben Insekten ein Zuhause!
Sie haben keinen eigenen Garten? Kein Problem. Auch Ihr Balkon oder Ihre Terrasse lässt sich insektenfreundlich gestalten. Schnappen Sie sich einfach eine Holzkiste, Blumenkübel, hochgestaffelte Pflanzengefäße oder Rankhilfen aus Eisen und füllen diese mit Erde. Je größer der Topf, desto besser können sich die Pflanzen entfalten. Anschließend suchen Sie Ihre Lieblingssamen aus und beginnen mit der Aussaat. Denken Sie daran, nur regionales Saatgut zu verwenden. Besonders beliebt sind bei den Bienen beispielsweise:

– Korn-Flockenblume
– Wiesen-Margerite
– Klatsch-Mohn
– Wiesen-Salbei

Los geht’s: geringer Aufwand, große Wirkung – Bienen, Schmetterlinge und Co werden Ihnen danken!

Auch auf Sylt kann man sie momentan an vielen Orten entdecken: Blühwiesen oder Blühstreifen in voller Farbenpracht. Habt ihr auch schon welche entdeckt?