Bei Sylt denkt man zuerst an Strand, Möwen und Fischbrötchen. Wer einmal eine längere Zeit auf der Insel verbracht hat oder schon seit Jahren regelmäßig herkommt, weiß, dass Sylt so viel mehr zu bieten hat. Einsame Spaziergänge in der Nebensaison, traumhafte Sonnenauf- und -untergänge oder typisch friesische Kulinarik – hier kommen meine 12 Empfehlungen für einen unvergesslichen Urlaub auf Sylt:

1. Den Sonnenaufgang am Rantumbecken erleben

Meinen schönsten Sonnenaufgang habe ich am Deich des Rantumbeckens erlebt. In friedlicher Gesellschaft der Schafe kann man beobachten, wie die Sonne über dem Wattenmeer aufgeht. Besonders schön ist das Schauspiel während der Zeit des Vogelzugs im Frühling und Herbst bei Ebbe. Vom Campingplatz Rantum hat man den kürzesten Weg zum Rantumbecken, der Campingurlaub lohnt sich also doppelt. Mein Tipp: Im Winter ist der Sonnenaufgang genauso beeindruckend und man muss nicht ganz so früh aufstehen – aber warm anziehen nicht vergessen.© Lena Grenz

2. Eine Fahrradtour zur Dünenlandschaft in List machen

Mit dem Fahrrad lässt sich die Insel besonders gut erkunden und falls der Wind mal zu stark ist, gibt es beim E-Mobility Center eine große Auswahl an E-Bikes zum Ausleihen. Meine Lieblings-Strecke führt von Westerland nach List und dort über die alte Betonstraße durch die einzigartige Dünenlandschaft. In der iSylt-App gibt es auch eine digitale Gästeführung für einen Teil dieser Route. Im Frühling kann man in den Dünen die süßen Lämmer beobachten. Wem der Rückweg zu weit ist, nimmt einfach den Bus und nutzt den integrierten Fahrradträger.Lister Leuchtturm am Ellenbogen von Sylt© Lennard Kehl

3. Die Himmelsleiter erklimmen

Die Himmelsleiter in Westerland ist die höchste Treppe der Insel. Der Aufstieg auf 26 Meter ist die Mühe aber absolut wert. Hoch über dem quirligen Westerland kann man den Blick bis zum Rantumbecken und über die Weite des Weststrands schweifen lassen. Bei Sturm sieht man eindrucksvoll die Wellen von oben, im Sommer kann man das bunte Strandleben beobachten und zum Sonnenuntergang hat man garantiert einen freien Blick auf den Horizont. Nebenbei gibt es auf den Infotafeln des Walpfads Spannendes zu den vor Sylt lebenden Schweinswalen zu lesen.Blick von der Himmelsleiter in Westerland© Pascal Skwara

4. Alte Friesenhäuser in Keitum anschauen

Wer eine Zeitreise unternehmen möchte, sollte in Keitum nach den ältesten Friesenhäusern suchen. Zwischen Friesenwällen und Klönschnacktüren finden sich immer wieder traumhaft schöne Häuser aus längst vergangenen Zeiten. Hier fühlt man sich direkt in die Zeit der Kapitäne und Walfänger des 18. Jahrhunderts zurückversetzt. Im Altfriesischen Haus kann man sogar die Inneneinrichtung vergangener Zeiten anschauen. Hier wird Geschichte lebendig!

© Roman Matejov

5. Surfer am Ellenbogen oder Weststrand beobachten

Wassersport gehört auf Sylt einfach mit dazu. Bevor ich selbst Kitesurfen gelernt habe, war ich ein großer Fan davon, an windigen Tagen die Kite- und Windsurfer zu beobachten. Besonders eindrucksvoll geht das am Ellenbogen, wo bei guten Bedingungen der ganze Himmel voller bunter Schirme ist und Surfer aller Alters- und Erfahrungsstufen im Stehrevier unterwegs sind. Aber auch am Weststrand ist an stürmischen Tagen viel los. Die luftigen Sprünge über die Wellen lassen sich hier ganz entspannt aus dem Strandkorb bestaunen. Auf Höhe des Campingplatz Westerland ist immer besonders viel los. Inzwischen sehe ich die Surfer mit anderen Augen und versuche, mir das ein oder andere abzuschauen.© Lena Grenz

6. Friesentorte essen

Der Torten-Klassiker schlechthin ist auf Sylt die Friesentorte. Sie besteht aus Blätterteig, Sahne und Pflaumenmus und ist in Nord- und Ostfriesland verbreitet. Auf Sylt gibt es sie in fast jedem Café, sodass man viele verschiedene Varianten testen kann. Jede Bäckerin und jeder Bäcker geben der Torte ihre eigene Handschrift. Besonders gut hat es mir in der kleinen Teestube in Keitum, im Café Lund in Hörnum, im Café Wien in Westerland und im Café Ingwersen in Morsum geschmeckt. Friesentorte gehört auf Sylt einfach dazu!

Friesentorte
© friesen-cafe.de

7. Den Syltdome im Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt besuchen

Das Erlebniszentrum Naturgewalten in List ist schon längst kein Geheimtipp mehr. In der Ausstellung befindet sich seit 2022 auch der Syltdome, ein 360-Grad-Kino. Hier werden verschiedene Filme gezeigt. Besonders empfehlenswert ist die 45-minütige Vorstellung „360-Grad-Sylt – eine Insel im Weltnaturerbe Wattenmeer“ aufgrund der beeindruckenden Aufnahmen und der stimmungsvollen Musik. Mit Schweinswalen in der Nordsee tauchen oder über die Dünen fliegen, hier lässt sich Sylt aus neuen Perspektiven entdecken!© Erlebniszentrum Naturgewalten Sylt

8. Den Sonnenuntergang im Strandkorb mit Picknick genießen

Was gibt es Schöneres als einen Sonnenuntergang am Strand? Strandkörbe sind eines der inoffiziellen Wahrzeichen der Insel. Sie stehen am Weststrand an zahlreichen Strandabschnitten und sind der perfekte Urlaubsbegleiter. Während der Hauptsaison sollte man seinen Strandkorb am besten schon vorab reservieren. Besonders abends zum Sonnenuntergang ist ein Platz im Strandkorb perfekt. Ich habe zahlreiche Abende mit einem Picknick am Strand ausklingen lassen. Egal, ob mit einer leckeren Pizza, selbstgemachten Köstlichkeiten oder einer kleinen Brotzeit. Nur vor den Möwen sollte man sich in Acht nehmen und sich nicht zu weit aus dem Strandkorb lehnen.Strandköbe im Gegenlicht der untergehenden Sonne entdecken mit Unterkuenften direkt am Strand© Marc Grabke

9. Den Aussichtspunkt beim Golfplatz Hörnum erwandern

Einer meiner liebsten Aussichtspunkte befindet sich in Hörnum. Vom Hotel Budersand führt ein Wanderweg immer am Wasser entlang und umrundet den Golfplatz. Über einige Holztreppen gelangt man auf die Dünen und hat schon jetzt einen tollen Blick auf das Watt an der Ostseite der Insel. Ein Stückchen weiter erreicht man eine Bank mit wunderschöner Aussicht über die Hörnumer Kleingärten, die Dünen, das Watt und sogar bis zum Weststrand. Hier kann man wunderbar die Seele baumeln und sich den Kopf frei pusten lassen.© Lena Grenz

10. Eine Veranstaltung an der Westerländer Promenade besuchen

Die Westerländer Promenade hat zu jeder Jahreszeit etwas zu bieten: Egal, ob das Summer Opening im Frühling, das Winzerfest im Sommer, der Windsurf World Cup im Herbst oder das Silvester Open-Air im Winter. Sobald die Zelte auf der Promenade stehen und der Aufbau abgeschlossen ist, entsteht eine einzigartige Atmosphäre. Die ausgelassene Stimmung und der Blick aufs Meer machen jede Veranstaltung zum Highlight und bilden den krönenden Abschluss eines jeden Sylt-Urlaubs.

11. Den Leuchtturm in Hörnum besichtigen

Obwohl es auf Sylt so viele Leuchttürme gibt, kann man nur einen besichtigen, und zwar den Hörnumer Leuchtturm. Die Führungen sind schnell ausgebucht und auch bei mir hat es lange gedauert, bis ich einen Platz ergattern konnte. Das Warten hat sich aber gelohnt, denn bei der Führung kann man nicht nur den beeindruckenden Ausblick aus etwa 48 Metern Höhe genießen, sondern erfährt auch eine Menge lustiger Anekdoten über die Geschichte des Leuchtturms.© Lena Grenz

12. Am Quermarkenfeuer und roten Kliff Spazieren gehen

Ob zu Fuß oder zu Pferd, im Sommer oder Winter, einen der schönsten Spaziergänge der Insel kann man in Kampen machen. Vom Hotel Rungholt geht es mit Weitblick über die Dünen oben an der Kliffkante entlang bis zum Quermarkenfeuer (zählt zu den schönsten Fotospots) und dann hinunter zum Strand. Hier läuft man mit spektakulärem Blick auf das rote Kliff bis zum Übergang zur Uwe-Düne. Von oben kann man noch einmal das 360-Grad-Panorama genießen und dann zum Hotel Rungholt zurückkehren. © ISTS / Andre Koschinowski