Sylt bei Wind und Wetter: Das hat mit dem tief grollenden Meer, den stürmischen Nordseewinden und den gemütlichen Abenden vor dem Kamin seinen ganz eigenen Charme, wie wir bereits festgestellt haben. Das gilt aber nicht nur für den Sylter Herbst, in dem die Dünen zwischen goldenem Laubwerk besonders malerisch aussehen. Sylt-Urlaub im Winter? Das ist ein klares Ja von uns! Zu sehen und zu erleben gibt es in der kalten Saison des Jahres nämlich jede Menge auf der idyllischen Frieseninsel.

Kaltes Nass: Winterschwimmen und Weihnachtsbaden

Im tiefsten Winter bei klirrender Kälte ins Meer zu tapsen, kommt den meisten Menschen vermutlich gar nicht erst in den Sinn. Auf Sylt ist das Tradition: Eisbaden, oder auch Winterbaden, ist auf der Nordseeinsel bei Jung und Alt ein Brauch, den die Insulaner auch heute noch zelebrieren. Vor allem an Weihnachten beim Weihnachtsbaden. Jedes Jahr am zweiten Weihnachtstag versammeln sich an der Promenade des Westerlands Menschen, um sich das Schauspiel mit anzusehen. Hunderte davon begeben sich dann in das kalte Nass der Nordsee, teils mit Weihnachtsmütze. Die ist mit nur wenigen Grad über Null sprichwörtlich zum Frieren. Das stärkt die Abwehrkräfte und ist nichts für Warmduscher.

Heimatmuseum in Keitum

Nachdem Spaziergang: Glühwein schlürfen am Strand

Nach dem Spaziergang durch die windigen Dünen, und ganz besonders nach dem traditionellen Eisbaden, ist eine heiße Tasse würziger Glühwein genau das Richtige. Genießt einfach am Strand die grandiose Aussicht auf die stürmische See und lasst sie mit einem heißen Trunk in den klammen Händen auf euch wirken! Oder ihr gießt eine Kanne Sylter Tee auf, die ihr beim Rasten auf einer Holzbank oder abends unter dem freien Sternenhimmel genießt. Im November und Dezember öffnen auf der Insel auch die Weihnachtsmärkte wieder ihre Pforten. Da fließt der Glühwein nur so.

Die Sylter Weihnachtsmärkte mit Friesencharme

Wer zum Jahresende die Nordsee besucht, kommt um die Sylter Weihnachtsmärkte keinesfalls herum. Da gibt es natürlich nicht nur Glühwein, sondern allerlei friesische Spezialitäten und hausgemachte Köstlichkeiten. Die Geschenke könnt ihr hier auch gleich einkaufen: Kunsthandwerkliche Erzeugnisse der Sylter gibt es hier in großer Vielfalt – Dekoartikel wie der berühmte friesische Christbaumschmuck, kunstvolle Antiquitäten, handgemachten Holzpuppen, Schmuck und Accessoires und noch ganz viel mehr.

Deichlamm

Lecker: Das alljährliche Gourmet Festival auf Sylt

Apropos Köstlichkeiten auf Sylt: Im Januar steht wieder das Gourmet Festival an. Auch das ist bereits Tradition und lockt nicht nur die Gourmets an, die auf Sylt leben. Für viele ist das auch Anlass genug, mal wieder einen Urlaub auf der Insel zu buchen. Inseltypische Delikatessen, aber auch außergewöhnliche Gaumenfreuden von Gastköchen gibt es hier. Lokale Gastronomen und Starköche aus ganz Europa präsentieren hier stolz und leidenschaftlich ihre Spezialitäten.

Biike: Zum Schluss brennt’s im Sylter Winter

Tradition, Volksfest, Weltkulturerbe: Auf das Biikebrennen am 21. Februar freuen sich die Nordfriesen und die Sylter das ganze Jahr. Auch weil es danach bald schon wieder warm wird. Überwiegend alte Weihnachtsbäume werden auf einem riesigen Biike-Haufen entzündet und in der Nacht verbrannt. Manche nehmen es zum Anlass, mal wieder die Hecke zu stutzen. Besonders Schulkinder freuen sich, weil sie auf Sylt am nächsten Tag schulfrei haben. Worin der Ursprung des Biikebrennens liegt, ist nicht eindeutig. Vielleicht sollte das Feuer im Mittelalter böse Geister vertreiben, später diente es zur Verabschiedung der Seefahrer. Im Anschluss an Biike gibt es traditionell ein Grünkohlessen. Wer bei seinem Winterbesuch auf Sylt eine langjährige Tradition miterleben möchte, kommt daher im Februar.