Auf Sylt gibt es viel mehr zu sehen als die herrliche Aussicht auf das weite Meer, den Blick über die hügeligen Dünen und die majestätischen Leuchttürme dazwischen. Die Frieseninsel beheimatet nämlich auch ganz viele Tiere. Viele von euch denken vermutlich zu allererst an die Möwen, die hungrig auf der Suche nach Würmern über dem Watt kreisen und sich an den Strandcafés blicken lassen. Tatsächlich ist Sylt aber wesentlich artenreicher, als viele Besucher bei ihren Spaziergängen über die Insel wahrnehmen. Wer die Augen offenhält, wird aber eine ganze Schar an Tieren finden, die auf den Deichen, in der Nordsee, im Himmel darüber und in den Bäumen wohnen.

 

Die Heuler der Nordsee: Die Seehunde

Die Sandbänke vor Sylt sind für die Seehunde und Robben reserviert, die es sich hier gemütlich machen, sobald die Sonne zum Vorschein kommt. Unter Wasser mögen die Seehunde mit ihren Kulleraugen flink wie Fische sein, auf den Sandbänken faulenzen sie gut sichtbar für alle Besucher Sylts. Deshalb gibt es zur Urlaubssaison auch Schiffrundfahrten, damit ihr euch die Heuler aus der Nähe anschauen könnt. Ein echtes Highlight sind die süßen Jungtiere. Die kleinen Seehundwelpen kommen hier im Winter zur Welt und sind vom Boot aus ein besonders knuffiger Anblick. Fotoapparat bereithalten.

Sylt – Ein Paradies für Vogelbeobachter

Leidenschaftliche Vogelbeobachter zieht es immer wieder an die Nordsee und dann natürlich auch auf die Frieseninsel. Warum? Weil hier jährlich knapp 250 Vogelarten ihr Nest bauen. Welche Vögel auf Sylt gerade piepsend und trällernd den Himmel beherrschen, hängt unter anderem von der Jahreszeit ab, aber auch von der vielfältigen Landschaft. Während in den ersten Monaten des Frühlings Wattvögel sowie unterschiedliche Brutvögel wie Uferschnepfe und Rohrweihe hier ihren Nachwuchs ausbrüten, kommen ab Mai die Singvögel nach Sylt. Austernfischer, Seeschwalben und Rotschenkel machen sich breit. Und im Herbst? Da kommen die Hochseevögel, die Alken, Kornweihen und Raubmöwen. Enten-Liebhaber freuen sich ab Oktober auf Pfeif, Spieß- und Krickenten und viele andere. Poliert also schon mal euer Fernglas für die gefiederten Bewohner Sylts!

Glückliche Deichlämmer auf salzigen Feldern

Die süßen Lämmchen und wolligen Schafe haben auf den Deichen ihr Zuhause. Beim Spaziergang über die Insel werdet ihr den jungen Deichlämmern und Schafen dabei zusehen können, wie sie frei auf den Deichen herumlaufen und glücklich die Gräser fressen. Dabei erweisen sie der Insel sogar einen Dienst: Durch ihr Getrampel tragen Sie zum Erhalt der Deiche bei.

Leben im Watt: Krebse, Austern, Würmer

Eine Wattwanderung ist nicht nur wegen des naturverbundenen und feucht-sandigen Gefühls zwischen den Zehen ein Erlebnis: Wer im Schlick mal genauer hinschaut, entdeckt die kleinen Meeresbewohner, die in der Nordsee wohnen. Muschelsammler haben dabei besonders viel Freude. Einige davon habt ihr sicher schon auf eurem Teller gesehen. Die Sylter Austern, die von der Flut angespült werden, werdet ihr beim Strandspaziergang nämlich auch sehen. Und was sonst noch? Kleine Krebse und winzige Würmchen wandern durch das Watt. Manch einer zieht deshalb lieber Gummistiefel an, statt barfuß durch die Nordsee zu stapfen.