Nun ist die Sylter Welle bereits seit Mitte März aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen und viele Sylter und Gäste fragen sich, wieso sie trotz Lockerung seitens der Landesregierung nicht geöffnet wird.

Das hat mehrere Gründe:
1. Schmutzmaßnahme: Der Erhalt der Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter, durch die Vermeidung eines möglichen Infektionshotspots, ist der Hauptgrund für diese Entscheidung. Ein Freizeitbad stellt ein überproportional hohes Risiko für die Verbreitung der Covid-19-Infektionen dar, das nicht zu verantworten ist. Feuchtwarme Luft und die Lüftungsanlage sind hervorragende Träger und Verteiler für Viren. Da helfen auch keine Abstände.
2. Defekt: Bei Bauarbeiten im Rahmen von Küstenschutzmaßnahmen wurde unser Meerwasserbrunnen und somit die gesamte Seewasserversorgung der Sylter Welle zerstört. Die Reparatur wird voraussichtlich Ende August abgeschlossen sein.

Aber: Unsere Kollegen aus der Anlagentechnik nutzen die Schließung der Sylter Welle, um dringend notwendige Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen.

Wir haben den Jungs aus der Technik heute einmal über die Schulter geschaut und mit Markus Prange eine Führung durch die leere Badelandschaft der Sylter Welle und die Technik gemacht.

Durch den dunklen Eingangsbereich gelangen wir an den Umkleideschränken und der Saunalandschaft vorbei in die Badelandschaft.

Alle Becken sind leer, Salzkristalle haben sich an den Beckenrändern gebildet. Doch man hört aus dem Massagebecken einen Stemmer: Der Kollege erneuert momentan die Sprudelliegen im Massagebecken. In den letzten Jahren ist hier stetig Salzwasser in das Betonwerk eingedrungen.

Vorbei am leeren Wellenbecken und dem abgedunkelten Bistro werfen wir einen Blick auf das Kinderbecken, welches die ungewöhnliche Ruhe deutlich macht.
Doch weiter geht´s zum Rutschenzielbereich. Hier wurde das Drehkreuz der Turborutsche bereits außerplanmäßig erneuert.

Mit Blick auf die Nordsee erklärt Markus, dass die Aluminiumträger der Außenfassade am Liegendeck bereits im ersten Halbjahr 2020 ausgetauscht und verstärkt wurden. In Laufe der Jahre ist salzige Luft in die hohlen Träger eingedrungen und hat so das Material stellenweise pulverisiert.
Durch die Fensterfront konnten wir einen Blick auf das Sportbecken werfen. Anders als in den anderen Becken ist hier das Wasser aus Sicherheitsgründen nicht abgelassen worden. Da aber aus Nachhaltigkeitsgründen die Anlagentechnik für die Sylter Welle ausgeschaltet wurde, werden hier andere schonende Maßnahmen zur Algenvermeidung vorgenommen.

Doch zu einer vollständigen Führung und um das Ausmaß der Schließung vollständig zu überblicken, gehört auch ein Blick in die Anlagentechnik.

Hier ist es ungewöhnlich leise. Im normalen Betrieb kann man sich hier nur mit lauter Stimme verständigen. Sämtliche Maschinen ruhen, selbst das normalerweise stets blinkende Wasserschema ist aus. Dieser außerordentliche Zustand wurde bereits genutzt, um eine Abflussrinne quer durch die Technik zu installieren, auch wird das Schwallwasserbecken für das Wellenbecken erneuert. Dies nimmt so viel Zeit in Anspruch, dass es während der jährlichen Schließungsphase kaum oder nicht in dem Ausmaß umsetzbar wäre.

Die Schließung der Sylter Welle bedeutet also nicht Stillstand hinter den Türen, sondern wird die Instandhaltung und Modernisierung genutzt.
Wenn die Pandemie soweit in den Griff bekommen wird, heißt es: Reinigen und Wasser einlassen, bevor wir unsere Gäste wieder in der Badelandschaft un der Saunawelt der Sylter Welle begrüßen können.

Wir freuen uns schon jetzt darauf, die Sylter Welle durch viele lachende Besucher mit Leben füllen zu können.