Fast in jedem Ortsteil von Sylt kann man Relikte aus der Vergangenheit bestaunen. Bei einem Spaziergang durch das frühere Kapitänsdorf Keitum oder Alt Westerland fühlt sich die Vergangenheit Sylts plötzlich ganz nah an. Noch realer wird die Vergangenheit mit einem Besuch des Schiffswracks in Braderup oder der alten Tinnumburg in den Tinnumer Wiesen.
Friesischer Charme
Ursprüngliche Friesenhäuser, Alleen zum Träumen und Sylter Geschichte machen die beiden Ortsteile zu etwas Besonderem.
Alt Westerland | Der ursprüngliche Dorfkern zeigt ein ganz anderes Gesicht von Westerland als das quirlige Kurzentrum. In dem alten Ortskern, mit dem früheren Amtsgericht – der heutigen Polizeiwache, der alten Dorfkirche St. Niels, zahlreichen historischen Friesenhäusern und gepflegten Gärten wohnen auch heute noch viele Sylter Familien. Dadurch verbreitet Alt Westerland eine angenehme und authentische Atmosphäre. Ein Rundgang z. B. ab Kirchenweg Richtung Stadumweg, am Dänischen Kindergarten vorbei zurück in den Rosenweg bietet einen tollen Eindruck.

Kapitänsdorf Keitum | Keitum ist ein wahres Juwel unter den Inseldörfern. Als altes Kapitänsdorf bietet Keitum malerisches Dorfidyll mit kultureller Tiefe. Einst war Keitum der bedeutendste Ort auf Sylt mit einer langen Geschichte der Seefahrt: Immerhin 40 Jahre lang wurde von hier aus ein Hafen betrieben. Das alte Packhaus zeugt noch von dieser Zeit. Auch das Altfriesische Haus und das Heimatmuseum machen Geschichte in Keitum lebendig. Ebenso wie die zahlreichen, größtenteils aus dem 18. Jahrhundert stammenden Friesenhäuser entlang verschlungener, von alten Bäumen gesäumten Alleen.

Die Vogelkojen
Heute als beliebte Ausflugsziele bekannt, wurden die beiden Sylter Vogelkoje in Westerland und Kampen in früheren Zeiten als Entenfanganlage genutzt.
Eidumer Vogelkoje | Die idyllische Vogelkoje liegt südlich von Westerland. Die Vogelkoje wurde 1874 angelegt, um 1930 herum wurde der Betrieb aber wegen unzureichender Fangeinnahmen eingestellt. Später wurde hier zunächst ein repräsentatives Naturzentrum errichtet. Heute betreibt der Verein „Eidum Vogelkoje e.V.“ die Westerländer Vogelkoje. Aus dem Hegering Sylt hervorgegangen, informiert der Verein über die Sylter Jägerschaft und den Lebensraum der Sylter Tierwelt zu Land und zu Wasser. In diesem Sinne ist in dem Naturidyll ein „Lernort-Natur-Zentrum“ entstanden.

Vogelkoje Kampen | Die Kampener Vogelkoje nahe der Blidselbucht existiert seit 1767. Im Jahre 1921 wurde der Betrieb eingestellt und seit 1935 ist das Gelände als Naturschutzgebiet und Naturdenkmal geführt. Dieses von der „Söl`ring Foriining“ betreute Museum mit dem Süßwasserteich, der historischen Entenfanganlage sowie der 2015 neu erstellten Ausstellung über deren Natur- und Kulturgeschichte erfüllt alle Ansprüche an einen tollen Familienausflug. Das Areal dient vielen Vögeln als Brutplatz; zahlreiche der auf Sylt festgestellten Pflanzenarten sind hier anzutreffen.

Versunken im Meer
Bei Ebbe kann man es sehen, das nur wenige hundert Meter vom Strand entfernte Schiffswrack – Reste eines Holzschiffes mit dem Namen „Mariann“ und einer faszinierenden Vergangenheit.
Mitglieder einer Künstlergruppe planten in den 60er Jahren ein schwimmendes Café auf Sylt zu eröffnen, bekamen allerdings nie die Genehmigung dafür. Auch ein Kabarett mit Seebrücke scheiterte an fehlenden Genehmigungen der Behörden. So wurde das Schiff zu einer Insider-Partylocation umfunktioniert, bis es in den 80er Jahren bei einem Brand zerstört wurde. Auf dem Meeresboden ist es nun zum inoffiziellen Wahrzeichen von Braderup avanciert.

Tinnum-Burg
Die Tinnum-Burg ist eine Ringwallanlage inmitten der Tinnumer Wiesen, die den Syltern vermutlich als Schutz vor den Wikingern diente – machen Sie eine Entdeckungstour durch die Wiesen, vorbei an dem kleinen See direkt zur Tinnum-Burg.