Rote Grütze, das hat man überall in Deutschland schon mal gehört, zu Hause ist die süße Versuchung aber in Norddeutschland, Dänemark und Schweden. Rote Beeren werden traditionell mit Wein, Grieß und Zucker kurz aufgekocht – danach kommt die Grütze in den Kühlschrank und nur wenige Stunden später habt ihr ein kleines Stück Nordsee auf dem Dessert-Teller.

Rote Grütze Sylter Art

Das rote Glück findet man in jedem Restaurant in ganz Norddeutschland und natürlich auch auf Sylt. Jede Mama und jede Oma hat ihr ganz eigenes Rezept für die Rote Grütze. Bei roten und schwarzen Johannisbeeren und Himbeeren als Hauptzutat sind sich noch alle einig – aber ansonsten sehen die Zutatenlisten sehr unterschiedlich aus: Beim einen kommen Erdbeeren und Rhabarber rein, beim anderen Sauerkirschen, Heidelbeeren und Brombeeren. Einer nimmt klassisch Grieß für die Bindung, ein anderer Vanillepudding-Pulver.

Einen ganz besonderen Stellenwert unter den Beerensüßspeisen hat hier die Rote Grütze „Sylter Art“. Dahinter verbirgt sich allerdings auch kein allgemeingültiges Rezept, so bezeichnet man einfach nur alle Rote Grützen, die auf Sylt hergestellt werden. Es mag daran liegen, dass man die Grütze hier auf der Insel mit besonders viel Liebe macht, aber viele kennen das Gericht sogar nur nur unter diesem Namen. Aber wie kocht man denn jetzt eigentlich dieses typisch norddeutsche Dessert?

Unser Rezept für Rote Grütze

Wir sagen nicht, dass unser Rezept das beste oder leckerste ist – damit legen wir uns wahrscheinlich auch auf einen Schlag mit jeder einzelnen friesischen Mama an. Aber es ist ein Rezept, das recht einfach gelingt und irre gut schmeckt:

–       250g Kirschen

–       250g Erdbeeren

–       250g Johannisbeeren (rot und schwarz gemischt)

–       250g Himbeeren

–       150g Zucker

–       300ml Rotwein oder Kirschsaft

–       1 Packung Vanillepudding-Pulver

Sortiert bei den Beeren die matschigen aus und wascht sie dann. Die Kirschen müsst ihr entsteinen und entstielen. Wer will (oder wegen der Jahreszeit gar nicht anders kann) greift deshalb zu Schattenmorellen aus dem Glas. Aber klar: Mit frischen Kirschen schmeckt’s später noch ein bisschen besser. Von den Erdbeeren entfernt ihr die grünen Blätter und viertelt sie.

Kocht jetzt den Wein oder Fruchtsaft auf und rührt das Puddingpulver ein. Wir mögen die Variante mit Rotwein lieber, aber wenn man keinen Alkohol trinkt oder Kinder mitessen, ist der Kirschsaft eine tolle Alternative. Werft jetzt die Früchte in die heiße Flüssigkeit und lasst sie kurz aufkochen – aber maximal zwei bis drei Minuten, wir wollen möglichst ganze Früchte in unserer Roten Grütze, keine Marmelade! Danach nehmt ihr den Topf vom Herd, füllt die Grütze in Schälchen oder Gläser und stellt sie kalt. Die Rote Grütze schmeckt später am besten mit einer weiteren süßen Komponente zusammen wie Vanilleeis, Vanilles0ße oder süßer Sahne.

Rote Grütze essen am Sylter Strand

Wir würden die Gläser jetzt einpacken und damit ein Picknick am Strand von Westerland veranstalten. Aber hey, wenn ihr nicht auf Sylt seid, tut’s natürlich jeder andere Strand, Park, Balkon oder die gemütliche Couch am Fernsehabend. Rote Grütze schmeckt schließlich überall!

Zusatz-Tipp: Experimentiert doch mit unserem Rezept herum, nehmt andere Beeren, wenn ihr zum Beispiel große Fans von Brombeeren seid. Und wenn ihr mal Lust auf etwas ganz Ausgefallenes habt, kocht euch doch eine Grüne Grütze aus Ananassaft, Kiwi, Pfirsich und Stachelbeeren. Die schmeckt genauso süß und fruchtig, kommt aber etwas leichter und superfrisch daher – optimal für heiße Sommertage, an denen man eigentlich gar keine Lust auf Süßes hat.