Sylt liegt in der Nordsee vor der Küste Schleswig-Holsteins, die Insulaner essen gern Matjes und Labskaus und Besucher auf der Insel müssen unbedingt mal eine Wattwanderung machen. Leuchttürme gibt es auch. Diese Dinge weiß so ziemlich jeder über Sylt. Sicherlich gibt es aber eine ganze Menge Sachen, die ihr bislang noch nicht über die Frieseninsel wusstet. Zum Beispiel, dass vor der herrlichen Inselkulisse Szenen für einen Hollywoodfilm mit Ewan McGregor und Pierce Brosnan gedreht wurden. Welcher das ist? Das und mehr Wissenswertes über Sylt erfahrt ihr in unserem heutigen Blogeintrag. Hättet ihr das alles gewusst?

Wunderschön: Die Natur rund um den Sylter Ellenbogen.
Wunderschön: Die Natur rund um den Sylter Ellenbogen.

 

1. Ein deutscher Schriftsteller auf Sylt

Im Sommer des Jahres 1887 hatte Sylt prominenten Besuch eines deutschen Juristen und Autoren: Der Schriftsteller und Lyriker Theodor Storm besuchte damals vor fast 130 Jahren die Nordseeinsel und schien von der Insel inspiriert zu sein. Daraufhin begann er nämlich mit den Arbeiten an der „Sylter Novelle“. Leider wurde der Entwurf nie vollendet und gar erst 1969 im Nachlass der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek Kiel entdeckt. Storm schaffte es vor seinem Tod im darauffolgenden Jahr 1888 lediglich, die Geschichte zu skizzieren. Zu seinen bekanntesten Werken zählen stattdessen Bücher wie Der Schimmelreiter, die häufig als Lektüre im Deutschunterricht gelesen werden.

2. Das Friesengesetz

Es gibt ein Friesengesetz, wusstet ihr das? Dabei handelt es sich auch tatsächlich um ein echtes Gesetz. Also nicht etwa um den Brauch, am 2. Weihnachtstag in die Nordsee zu springen. Das ist auf Sylt zwar auch Gesetz, aber doch eher inoffiziell. Vielmehr verfolgt das Friesisch-Gesetz das Ziel, die friesische Sprache Söl’Ring auf der Insel zu fördern. Am 11. November 2004 verabschiedete der Landtag Schleswig-Holstein das Gesetz, das Friesisch auf Sylt und anderen nordfriesischen Gebieten als zweite Amtssprache neben Deutsch festlegte. Deshalb lest ihr auf Sylter Ortsschildern auch friesische Begriffe.

3. Sylt auf der großen Leinwand

Habt ihr Roman Polanskis Der Ghostwriter gesehen? Eigentlich spielen Teile des Films vom Regisseur von Rosemaries Baby und Der Pianist auf der US-amerikanischen Insel Martha’s Vineyard. Gedreht wurden die Szenen aber auf Sylt: Der Sylt Express fuhr deshalb kurzzeitig unter einer US-Flagge und mit dem Namen „Bay Line Ferry“. Auch auf Usedom an der Ostsee, in Potsdam und auf dem Flugplatz in Berlin wurden Szenen für den Hollywood-Film gedreht, der 2010 weltweit in den Kinos anlief. James Bond-Darsteller Pierce Brosnan, Ewan McGregor, Kim Catrall und viele weitere US-Schauspieler spielen die Hauptrollen in dem Polit-Thriller um einen Ghostwriter (McGregor) inmitten einer Staatsverschwörung.

Sonnenuntergang bei Wenningstedt/Sylt
Sonnenuntergang bei Wenningstedt/Sylt

 

4. Steinzeitliche Megalithen auf Sylt

Auf Sylt gibt es 47 nachgewiesene Megalithanlagen. Ein Megalith ist ein großer Stein oder Felsen, der schon vor tausenden Jahren vermutlich Gräber markierte, als Mahnmahl diente oder auch zu religiösen Zwecken. Die Bedeutung der Megalithen in aller Welt ist allerdings nicht eindeutig geklärt. Klar ist allerdings: Auf Sylt gibt es eine ganze Menge davon, wenn auch fast vollständig unter Langbetten und Rundhügeln verborgen. Das beste Beispiel dafür ist der Denghoog nördlich der Kapelle von Wenningstedt. Unter einem 3,20 Meter hohen Hügel verbirgt sich eine Kammer mit Gesteinsblöcken. In dem Großsteingrab wurden eine Leiche, ein Rinderzahn, Gefäße und Bernsteinperlen sowie weitere Objekte gefunden. Anhand der Funde vermuten Experten die Entstehung der Grabstätte zwischen 3200 und 2800 v. Chr.

5. Sylt war mal zu Fuß erreichbar

Der Name „Sild“ wurde erstmals 1141 urkundlich im Schenkungsbuch des Klosters Odense erwähnt. Schon vor fast 900 Jahren wurde Sylt also als Insel bezeichnet. Obwohl Sylt damals bei Niedrigwasser noch zu Fuß vom Festland aus erreicht werden konnte. Erst nach der großen Flut im Jahre 1362, der „Großen Mandränke“, wurden große Teile der Landmasse abgetragen. Dies verhalf der Insel auch zu ihrer bis heute charakteristischen Gestalt. Aber stellt euch mal vor: Es gab eine Zeit, da war Sylt zumindest zeitweise zu Fuß vom Festland aus erreichbar, ganz ohne Fähre oder Eisenbahndamm.

Hättet ihr das alles gewusst? Natürlich gibt es neben dem Friesengesetz, den uralten Megalithen und fast schon geheimen Dreharbeiten auf der Insel noch viel mehr Wissenswertes über Sylt. Sicherlich erzählen euch die Sylter beim nächsten Aufenthalt gern mehr über die Nordseeinsel und ihre Geschichte …