Bereits seit 2019 wird in mehreren Bauabschnitten die Ufermauer von Westerland erneuert.

Die bestehende Ufermauer wurde vor mehr als hundert Jahren gebaut, um die exponierten Häuser vor der Nordsee zu schützen. Weil das Mauerwerk stellenweise abbricht und es Schäden an den Fugen gibt, wird die Ufermauer seit 2019 in den Sommermonaten schrittweise verstärkt.
Die bereits verstärkten Abschnitte zeigen, wie die folgenden aussehen werden: Aus 2,2 Meter breiten, 4,4 Meter hohen und 13 Tonnen schweren Stahlbeton-Fertigteilen wird eine Wand unmittelbar vor die alte Ufermauer gesetzt. Die Wandelemente werden von je zwei Verpresspfählen gehalten, die sie wie riesige Dübel 18 Meter tief im Boden verankern. Für sie werden, so erschütterungsarm wie möglich, 20 Zentimeter breite Löcher gebohrt. Bei der Höhe der Uferwand wurde die absehbare Zunahme des Meeresspiegels infolge des Klimawandels berücksichtigt. Der zur See hin geneigte Kopf der Uferwand liegt 80 Zentimeter über dem Niveau der Promenade.

In diesem Jahr werden im Zeitraum zwischen April und September aus dem letzten Jahr fortgesetzt.

„Diese Baumaßnahme ist für den Küstenschutz in Westerland von sehr großer Bedeutung“, sagt Jorne Heinrich, Fachbereichsleiter im LKN.SH. „Im Gegensatz zum bisherigen Verfahren haben wir die Arbeiten diesmal für zwei Jahre ausgeschrieben und so eine höhere Planungssicherheit gewonnen.“

Nach den Ostertagen 2023 wurde nördlich des Freizeitbads „Sylter Welle“ der Ausbau der Ufermauer in Westerland fortgesetzt.

Der 260 Meter lange Bauschnitt, nördlich der Strandstraße gelegen, soll bis September 2023 fertiggestellt sein.
Die Firma Gebrüder Echterhoff aus Hamburg, die bereits 2021 vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) beauftragt wurde, transportierte 2022 die dort liegenden Tetrapoden ab.

Was geschieht mit den Tetrapoden?

Die gemeinhin als Kletter- und Sitzfläche beliebten Tetrapoden haben ihren Dienst zur Küstenschutzmaßnahme am Hauptstrand von Westerland getan. Die etwa 6 Tonnen schweren Tetrapoden wurden in südlicher Richtung bis zum Strandübergang Strandoase mit Radladern am Strand transportiert. Nach einem Zwischenhalt am Strand wurden die Betonblocksteine von weiterem schweren Gerät zum Lagerplatz auf einem Teilbereich des Parkplatzes „Strandoase“ gebracht. Eine weitere Verwendung der Tetrapoden wird laut des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein derzeit geprüft.

Die Arbeiten zum Herstellen der Bauwerkspfähle (Durchbohren der alten Uferwand)

2022 wurde der Bauabschnitt 1a-3 fertiggestellt. Im diesem Baujahr (April-September 2023) werden die Abschnitte 1a-2 und 1a-1 fertiggestellt.

Die Gesamtkosten dieser insgesamt rund 600 Meter langen Küstenschutzmaßnahme werden Ende September 2023 nach einer dann fünfjährigen Bauzeit rund zehn Millionen Euro betragen. Die Arbeiten werden aus der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz des Bundes finanziert.

 

Weitere Informationen zu den Baumaßnahmen finden Sie hier, im Flyer des Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein.