Seit Ende Januar ist das Hebammenstübchen von Cornelia „Conny“ von Böhlen im Syltness Center zu finden. Dort begleitet sie ihre Patientinnen auf dem individuellen Weg während und nach der Schwangerschaft.

Um mehr über das Hebammenstübchen und den Beruf der Hebamme zu erfahren, gewährt uns Cornelia von Böhlen einen Einblick in ihren Alltag.

Hier berät Cornelia von Böhlen ihre Patientinnen im Syltness Center.

Wie sind Sie zu dem Beruf der Hebamme gekommen?

Zuerst wollte ich Lehrerin werden, doch nach einem Gespräch mit meiner Mathelehrerin, die auch für die Berufsberatung zuständig war, hat sie mich auf den Beruf der Hebamme aufmerksam gemacht. „Hebamme? Was ist das?“, habe ich nur gefragt, da ich den Beruf nicht kannte.

Nachdem sie mir einiges über den Beruf der Hebamme erzählt hat, war ich begeistert. Als ich daraufhin ein Fachbuch zur Geburtshilfe auf dem Dachboden meiner Familie entdeckt habe, war ich überzeugt, Hebamme zu werden. Es war einfach Schicksal!

Wie schön, dass Ihre Lehrerin Sie dazu animiert hat. Haben Sie direkt nach der Schule Ihre Ausbildung begonnen? 

Ja, genau und nachdem ich meine Ausbildung 1991 abgeschlossen habe, begann ich als Angestellte in einer Klinik nahe Bremen zu arbeiten. 1996 habe ich dann den großen Schritt gewagt und mich selbstständig gemacht.

Wie lange leben Sie schon auf der Insel? Oder sind Sie hier aufgewachsen?

Nein, ich bin in Magdeburg geboren und aufgewachsen. Erst 2010 bin ich auf die Insel gekommen, da die Asklepios Nordseeklinik eine Hebamme gesucht hat. Letzten Endes bin ich hiergeblieben, weil ich meinen Ehemann auf Sylt getroffen habe.

Was hat Sie dazu gebracht, das Hebammenstübchen im Syltness Center zu eröffnen?

Oh, das ist eine lange Geschichte. Ich bin Hebamme einer Trainerin im Syltness Center gewesen, welche das Babyschwimmen unterrichtet hat. Während ihrer Schwangerschaft habe ich dieses übernommen und es hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich direkt nach weiteren Kursmöglichkeiten erkundigt habe. Nach einer gewissen Zeit sogar nach Kursräumen. Als ich erfahren habe, dass die Praxisräume im Syltness Center frei werden, habe ich die Chance schnell genutzt. Jetzt befindet sich alles unter einem Dach: meine Kurse und meine Praxisräume.

Wie sieht Ihr üblicher Arbeitsalltag aus?

Um 8.00 Uhr startet mein Arbeitstag. Einen halben Tag bin ich für gewöhnlich unterwegs und versorge meine Patientinnen. Ich bereite die werdenden Mütter und Väter auf die Geburt und die wichtigen Themen nach der Geburt, wie das Stillen etc. vor. Die andere Hälfte des Arbeitstages erledige ich dann Bürotätigkeiten, Kurse oder Termine vor Ort.

Gibt es einen besonderen Moment, an den Sie sich gerne aus Ihrem Joballtag zurückerinnern?

Am liebsten erinnere ich mich an die Geburten zurück. Für diesen schönen Moment bin ich leider aufgrund der Schließung der Geburtenstation auf Sylt nicht mehr zuständig und vermisse es sehr. Jetzt freue ich mich immer darauf, wenn ich die Familie zum ersten Mal zusammen sehe. Mir wird immer wehmütig, wenn ich daran denke, wie die Treffen sich dem Ende neigen. Sobald man sich jedoch beim Kleinkinderschwimmen wieder sieht, ist die Freude groß: „Guck mal, sie kann schon Conny sagen!“

Wie gehen Sie mit kritischen Situationen um?

Ich versuche definitiv immer ruhig zu bleiben. Zudem kenne ich meine Grenzen gut und kann gegebenenfalls weiterleiten, zum Beispiel an unsere Gynäkologen oder Kinderärzte auf der Insel. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut.

Sind Sie nur auf der Insel tätig oder haben Sie auch Kunden vom Festland?

Genau wie die Insulaner, können auch Gäste an meinen Kursen teilnehmen. Da eignet sich zum Beispiel das Babyschwimmen und der Geburtsvorbereitungskurs. Jedoch empfiehlt sich dies nur bis zur 38. Schwangerschaftswoche. Denn danach wird auch den schwangeren Sylterinnen geraten, die Insel aufgrund der Schließung der Geburtenstation zu verlassen.

Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit und wie viel Freizeit bleibt Ihnen überhaupt?

Durch meine Selbstständigkeit kann ich mir meine Freizeit glücklicherweise selber einteilen. Dann gehe ich zum Beispiel gerne zum Indoor Cycling-Kurs im Syltness Center oder bei längerem Urlaub besuche ich meine Familie auf dem Festland. Zur Vertretung kommt dann meine Freundin aus Ausbildungszeiten, die mich ebenfalls bei der Eröffnung im Syltness Center unterstützt hat. Ansonsten regelt mein Mann überwiegend das Privatleben, ich muss nur fragen, wann ich meinen letzten Termin legen darf.

Würden Sie den Beruf der Hebamme empfehlen? Und wenn ja, warum?

Auf jeden Fall würde ich den Beruf weiterempfehlen. Hebammen werden immer benötigt! Wir können schließlich nicht von Computern ersetzt werden. Für meine Tochter hätte ich mir diesen Berufsweg ebenfalls gewünscht. Sie fand jedoch, dass man als Hebamme ständig erreichbar sein muss, sodass sie sich dagegen entschied. Immerhin arbeitet sie dennoch mit Kindern zusammen und möchte in Zukunft auch eine eigene Praxis eröffnen.

Wie kann man Sie am besten erreichen?

Unter folgenden Kontaktdaten können Sie mich erreichen:

Tel.:     04651 3506 162
Fax.:    04651 3506 163
Mobil:  0152 0809 1284
Mail:    info@dashebammenstuebchen.de


Das Angebot von Cornelia von Böhlen im Überblick

 

Kurse vor der Geburt

  • Geburtsvorbereitung für Paare
  • Geburtsvorbereitung für Frauen ab dem zweiten Kind

 

Nach der Geburt/Wochenbett

Die Wochenbettbetreuung bei Ihnen zu Hause kann bis zum 10. Tag täglich erfolgen, anschließend bis 12 Wochen nach der Geburt oder bis Ender der Stillzeit je nach Absprache.

  • Alle medizinisch notwendigen Untersuchungen
  • Untersuchen der Gebärmutter, des Darmbereiches, Kaiserschnittnarbe, Brust
  • Beratung und Begleitung beim Stillen und bei Stillproblemen
  • Beratung bei der Baby- und Nabelpflege
  • Beratung und Begleitung bei Stillproblemen bis Ende der Stillzeit
  • Gewichtskontrolle des Babys
  • Babymassage und Handling
  • Beckenboden- und Wochenbettgymnastik
  • Gespräche über Schlafen, Ernährung, „Verwöhnen“
  • Familienalltag, Tragetuch, Weinen uvm.
  • Abstillen und Beikost-Einführung
  • Auf Wunsch: Akupunktur, Akutaping oder Lasertherapie zur Narbenbehandlung und Wundheilung

 

Kurse nach der Geburt

  • Babymassage ab 8 Wochen – 6 Monaten
  • Rückbildungsgymnastik ab ca. 6-8 Wochen nach der Geburt
  • von der Muttermilch zum Pfannkuchen/Beikost
  • Babyschwimmen – Grundkurs für Kinder von 4 -12 Monaten, mind. 7 kg Körpergewicht, nach der U4 Untersuchung

 

Weitere Informationen und das komplette Angebot vom Hebammenstübchen finden Sie auch auf unserer Webseite vom Syltness Center.

Vielen Dank an Cornelia von Böhlen für den Einblick in Ihren Alltag!