Heimatstätte für Heimatlose
Ein besonderer Friedhof
Westerland hat einen eigenen Friedhof für Schiffbrüchige, die Heimatstätte für Heimatlose. Insgesamt sind dort 55 unbekannte Seeleute, die von der Nordsee an den Stränden von Westerland, Rantum und Hörnum in der Zeit von 1855 bis 1905 angespült wurden, begraben. Schlichte Holzkreuze mit Fundort und -datum erinnern an die tragischen Havarien vor Sylt und die Männer, die niemand zu identifizieren vermochte. Nur 1980 gelang es, einen Schiffbrüchigen als Harm Müsker zu erkennen, an den eine Gedenktafel erinnert.
Ende des 19. Jahrhunderts war die Königin von Rumänien bei Ihrem Besuch auf der Insel Sylt so gerührt von dem Schicksal der Toten, dass Sie auf der Heimatstätte für Heimatlose einen Gedenkstein mit folgender Inschrift „Wir sind ein Volk vom Strom der Zeit. Gespült zum Erdeneiland, voll Unfall und voll Herzeleid bis heim uns holt der Heiland. Das Vaterhaus ist immer nah, wie wechselnd auch die Lose. Es ist das Kreuz von Golgatha, Heimat für Heimatlose“ aufstellen ließ.
1907 wurde der Friedhof geschlossen und wird fortan als Gedenkstätte betrieben.
Elisabethstraße
25980 Sylt/Westerland