Lennart Neubauer ist wohl einer der vielversprechendsten Nachwuchstalente im Freestyle. Mit gerade einmal 15 Jahren trat er dieses Jahr beim Mercedes-Benz Windsurf World Cup auf Sylt an und belegte Platz 13 – dabei behauptete er sich gar gegen einen Ex-Weltmeister. Weil der gebürtige Bremer für eine spürbar frische Brise in der Szene und auf der Frieseninsel sorgt, beantwortet er uns im Rahmen des Events ein paar brennende Fragen.

Wenn ein 15-jähriger Sportler die Windsurf-Szene aufmischt und sogar Ex-Weltmeistern den Platz in der Rangliste abläuft, ist klar: Hier ist ein Talent in der Entstehung, dessen Name in den kommenden Jahren nur an Bedeutung gewinnen kann. Lennart Neubauer ist den Windsurf-Profis aber nicht erst seit dem Start des Mercedes-Benz Windsurf World Cup 2019 auf Sylt bekannt. Schon bei der Freestyle-Europameisterschaft 2016 in Kroatien fiel der damals 13-Jährige den Großen auf – und das, obwohl er zu diesem Zeitpunkt gerade einmal drei Jahre auf dem Surfbrett stand. Wir vom Insel Sylt Tourismus-Service haben nachgehakt, gegen wen die bereits etablierten Windsurf-Stars fortan antreten.

ISTS: Hallo Lennart! Wie lange surfst du schon?
Lennart: Ich surfe seit inzwischen fünf Jahren, also seitdem ich zehn Jahre alt bin.

ISTS: Du wohnst nicht mehr in deinem Geburtsort Bremen oder gar in Deutschland…
Lennart: Ja genau, ich wohne auf Naxos, einer griechischen Insel und einem bekannten Windsurf-Revier.

ISTS: Windsurfer, die in deinem Alter an Cups teilnehmen, sind ungewöhnlich. Wie bekommst du Schule und Windsurfen unter einen Hut?
Lennart: Ich versuche so viel wie möglich vor und nach der Reise zu lernen, damit ich schon weiter bin. Dadurch gleicht es sich dann aus.

ISTS: Du warst bestimmt schon sehr viel auf der ganzen Welt unterwegs. Wo hat es dir am besten gefallen?
Lennart: Ja, ich war schon in Australien, der Karibik und bin quer durch Europa gereist. Aber mit Abstand am schönsten fand ich es in Australien. Da war es wirklich super. Dort sind wir nach Perth geflogen und dann haben wir mit dem Auto für ein Foto-Shooting für die Windsurfing-Marke Starboard die Südküste von Australien abgefahren. Das ist einfach wunderschön!

Lennarts Mutter lebt bereits seit mehr als zwanzig Jahren auf der griechischen Insel in der südlichen Ägäis. Geboren wurde er zwar in Deutschland und natürlich besucht er hier regelmäßig seine Verwandten, doch seine Heimat ist eben das bekannte Windsurf-Revier Naxos. Ein Neoprenanzug ist in den dort warmen Gewässern nicht immer notwendig. Kein Wunder also, dass dort ein Nachwuchs-Windsurfer heranwächst, mit dem es ab sofort zu rechnen gilt. In der Disziplin Freestyle belegte Lennart nun nämlich den 13. Platz.

ISTS: Wie ist es für dich jetzt mit den ganz Großen mitzufahren?
Lennard: Ich bin schon vorher mit den Männern mitgefahren, aber vorher noch nie auf Sylt. Ich war sehr überrascht mit dem 13. Platz, weil ich bis jetzt bei den Männern bislang nie weitergekommen bin. Und gleich zweimal hier auf Sylt. Das ist schon wirklich super.

ISTS: Hast du vorher schon mal auf Sylt gesurft?
Lennard: Nein, ich habe die vorigen Jahre immer live mitverfolgt und habe schon gesehen, wie hart das Surfen auf Sylt in Wahrheit ist. Ich konnte mir schon vorstellen, dass es auf Sylt nicht leicht wird.

Die starke Leistung des jungen Windsurfers ist nicht zu verkennen: Beim Mercedes-Benz Windsurf World Cup 2019 besiegte Lennart nicht nur den Italiener Riccardo Marca, sondern auch den niederländischen Ex-Weltmeister Kiri Thode. Das sicherte ihm schließlich den 13. Platz. Für viele Überraschung und Ankündigung einer neuen Windsurf-Größe zugleich.

ISTS: Was möchtest du in deinem Leben in sportlicher Hinsicht noch erreichen?
Lennart: Ich möchte auf jeden Fall Weltmeister werden und auch ein paar Jahre „on the top“ bleiben.

ISTS: Und was unternimmst du, wenn du mal nicht surfst? Was sind deine Hobbies?
Lennart: Wenn ich nicht surfe, wenn es im Winter zu kalt wird – ja auch das gibt es auf Naxos – mache ich Leichtathletik. Das ist ein guter Ausgleich und hilft mir auch auf dem Windsurfbrett. Hier mache ich Hochsprung und Langlauf.

ISTS: Zuletzt noch ein kurzer Fragenhagel, um mehr über dich zu erfahren: Süßes oder herzhaftes Essen?
Lennard: Herzhaftes

ISTS: Dein letztes Konzert?
Lennard: Puh, Konzerte sind nicht so meins. Ich verbringe meine Zeit am liebsten auf dem Wasser.

ISTS: Für einen Tag wärst du gerne mal?
Lennard: Amado Vrieswijk (einer der besten Windsurfer der Welt)

ISTS: Hund oder Katze?
Lennard: Hund

ISTS: Vielen Dank für das Gespräch, Lennard!